ZENTRALE ANLAUFSTELLE HOSPIZ

Theater mit der ZAH: Jeder hat sein eigenes Grab

Veröffentlicht am 18.11.2024 von Claudia Pfister

Samstag, 16. November 2024 | 20:00 Uhr

Rigaer Straße 77, 10247 Berlin

Spielt die Heimat nach dem Tod noch eine Rolle? Soll der Leichnam eines verstorbenen Angehörigen in
dessen Herkunftsland oder an seinem letzten Lebensort beerdigt werden? Mit diesen Fragen müssen sich
die Schwestern Ahlam und Fatima nach dem Tod ihres einst nach Deutschland einwanderten Vaters auseinandersetzen.

„Jeder hat sein eigenes Grab“ ist ein zeitgenössisches Theaterstück von Mohamed Nabil, inspiriert von Geschichten von Einwanderern in Deutschland. Thematisiert wird ein doppelter Konflikt: Zwischen zwei Geschwistern, die ihren Vater beerdigen müssen und ihm gerecht werden wollen. Und andererseits mit dem Bestatter, der eigene Vorstellungen von Leben und Tod hat. Eine Inszenierung, die durch den Dialog der Geschwister Ahlam und Aid, ihrer Körpersprache und dem Spiel mit der Beleuchtung lebt.

Unterstützt wurde das Theaterstück durch die Zentrale Anlaufstelle Hospiz. Die Fach- und Spezialberatungstelle zu den Themen Sterben, Tod, Trauer und Vorsorge fokussiert in zunehmendem Maße auf den kultur- und religionssensiblen Umgang mit Lebensendthemen. „Auch Entscheidungen über das Lebensende müssen im Kontext der Herkunft eines Menschen gesehen werden. Für Muslime beispielsweise gehört der Tod zu einem natürlichen Prozess, um im ewigen Jenseits wieder aufzuerstehen. Die islamische Lehre verpflichtet Angehörige und Freunde beispielsweise, sich um die Angehörigen des Verstorbenen zu kümmern, das gilt besonders in der Drei-Tage-Trauerphase“, weiß Jala El Jazairi von der Zentralen Anlaufstelle Hospiz.

Das Ensemble Flaschengeist
Das Ensemble wurde 2023 von Dramaturgin Joanna Bellina und dem Autor und Regisseur Mohamed Nabil aus der Motivation heraus gegründet, ein Ensemble für ein von ihm geschriebenes Theaterstück zu finden.
Es kamen Personen mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen zusammen – Hauptziel der Truppe ist es, die Schauspieler dazu zu bringen, ihre Sensibilität, Vorstellungskraft und einzigartigen Qualitäten in einem gemeinsamen Projekt zur Geltung zu bringen. Und warum „Flaschengeist“? Der Name ist eine Anspielung auf verschiedene kulturelle Wurzeln und Hintergründe des Teams, aber auch auf die unsichtbaren zwischenmenschlichen Phänomene und Konflikte in der Gesellschaft.

Sonnabend, 16.11.2024, 20:00 Uhr | Sonntag, 17.11.2024, 19:00 Uhr
Der Eintritt kostet 10 €, ermäßigt 7 €.
Bei Anmeldung über die ZAH pro Abend 10 Freikarten!

Das Theater ist barrierefrei!