Infos & Beratung rund um die Themen Sterben, Tod und Trauer

ZENTRALE ANLAUFSTELLE HOSPIZ

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Pflegeheim

Viele hochbetagte Menschen können bis zu ihrem Lebensende aus den verschiedensten Gründen nicht in ihrem Zuhause begleitet und betreut werden. Ein gut geführtes Pflegeheim ist in diesem Fall eine Alternative. Um festzustellen, welches Pflegeheim im Sinne hospizlich-palliativer Betreuung eine gute Heimstatt bieten kann, sind folgende Kriterien hilfreich:

  • Die Einrichtung ist wohnlich gestaltet. Bewohner können ihr Zimmer individuell gestalten. Für Menschen mit Demenz gibt es ausreichende Orientierungsmöglichkeiten.

  • Qualifizierte Pflegekräfte stehen zur Verfügung. Sie verfügen über ausreichende Kenntnisse in der palliativen Pflege sowie im Umgang mit demenzkranken Menschen.

  • Mit dem Anspruch einer ganzheitlichen medizinischen Behandlung werden Schmerzen und belastende Symptome gelindert oder beseitigt. Die Beobachtung und Erfassung von Schmerzen ist dabei bei Hochbetagten oder an Demenz erkrankten Menschen besonders wichtig.

  • Seelischen Nöten, wie Einsamkeit und Angst, wird mit Zuwendung und Verständnis begegnet. Den alten Menschen und ihren Nahestehenden steht ein begleitendes Angebot, z. B. unter Hinzuziehung von Seelsorgern, zur Verfügung.

  • Angehörige werden konsequent in die Betreuung und auf Wunsch auch in die Pflege einbezogen.

  • Sterbebegleitung beginnt weit vor dem unmittelbaren Sterben eines Menschen. Es wird ein würdevoller Übergang vom Sterben in den Tod ermöglicht.

  • Auf die Bedürfnisse der alten Menschen wird eingegangen.

  • Alle Menschen können auf Wunsch am gemeinschaftlichen Leben teilnehmen.

  • An Demenz erkrankte Menschen finden sinnvolle Anregungen. Sie erfahren Respekt und erhalten individuelle Angebote.

  • Sterben und Tod werden nicht tabuisiert. Das spiegelt sich auch in der Gestaltung wider, z. B. Trauerecken, Abschiedsbücher.

  • Die Bedürfnisse sterbender Menschen im Zusammenhang mit Essen und Trinken werden gebührend berücksichtigt.

  • Ethische Fragestellungen finden angemessen Beachtung, z. B. im Rahmen von Fall- oder Bewohnerbesprechungen, an denen auch Angehörige teilnehmen können.

  • Die beteiligten Berufsgruppen arbeiten zum Wohle der Bewohner zusammen.

  • Es wird mit externen Partnern kooperiert, z. B. mit Schmerztherapeut:innen, ambulanten Hospizdiensten und Selbsthilfegruppen.

  • Mitarbeiter:innen sind offen und kommunikativ und identifizieren sich mit ihrer Aufgabe.

    Mitarbeiter:innen stehen Bildungs- und Reflexionsangebote zur Verfügung.

     

Darauf sollten zukünftige Heimbewohner:innen und Angehörige achten:

  • Werden Angehörige als gleichwertige Partner akzeptiert oder als Konkurrenz oder Störung betrachtet?

  • Werden Angehörige dem Personal sowie den Bewohnern und anderen Angehörigen vorgestellt?

    Gibt es Gespräche zwischen Tür und Angel?

  • Ist eine Teilnahme von Angehörigen und Nahestehenden bei Festen

    erwünscht?

  • Gibt es feste Sprechzeiten für Arztgespräche?

  • Besteht die Möglichkeit der Teilnahme an Teamsitzungen?

  • Gibt es einen Angehörigenbeirat?

  • Wie wird die Eingewöhnung eines neuen Bewohners gestaltet?

  • Ist es erlaubt, vertraute Gegenstände und Bilder, eventuell auch ein Tier, mitzubringen?

  • Gibt es im Heim ein System der Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung, z. B. Konzept, Angehörigenfragebogen?

Krankenhäuser

Krankenhäuser sind immer noch der häufigste Sterbeort in Berlin. Das Landeskrankenhausgesetz verpflichtet die Berliner Krankenhäuser, die menschlichen und ethischen Aspekte in der Sterbesituation im Krankenhausbetrieb angemessen zu berücksichtigen. Darüber hinaus sind Ärzt:innen nach den „Grundsätzen zur ärztlichen Sterbebegleitung“ der Bundesärztekammer verpflichtet, ihren Patienten so zu helfen, dass sie unter „menschenwürdigen Bedingungen sterben können.“
Seit 2005 gibt es in Krankenhäusern die sogenannte „palliativmedizinische Komplexbehandlung“. Dahinter verbirgt sich die ganzheitliche Behandlung bei unheilbaren Erkrankungen zur Symptomlinderung und psychosozialen Stabilisierung.

Palliativstationen in Krankenhäusern

Palliativstationen sind besondere Versorgungsbereiche zur spezialisierten palliativmedizinischen Behandlung, Betreuung und Begleitung. Hier arbeitet ein multiprofessionelles Team aus spezialisierten Ärzt:innen, Pflegekräften, Sozialarbeiter:innen, Seelsorger:innen, Psycholog:innen und weiteren Therapeut:innen, ergänzt durch geschulte Ehrenamtliche.

Stationäre Hospize

Ist ein Mensch unheilbar erkrankt, hat nur noch eine begrenzte Lebenszeit und eine Krankenhausbehandlung kann nicht mehr helfen, ist ein Hospiz eine Alternative.
Stationäre Hospize sind Einrichtungen mit wohnlichem Charakter, die auf die besonderen Bedürfnisse sterbender Menschen ausgerichtet sind. Palliativmedizinische und palliativpflegerische Versorgung soll die letzte Lebensphase so erträglich wie möglich machen und ist nicht primär darauf gerichtet, das Leben zu verlängern. Neben der Behandlung der körperlichen Beschwerden steht die Linderung der mit dem Krankheitsprozess verbundenen psychischen Leiden im Zentrum.
Nahestehende werden auf Wunsch in die Pflege und Sterbebegleitung einbezogen und in ihrer Trauer unterstützt, sie können auf Wunsch auch im Hospiz übernachten. Die notwendige ärztliche Behandlung und Versorgung erfolgt durch den Hausarzt oder durch einen SAPV-Arzt.
Den Patienten entstehen für die Zeit im Hospiz keine Kosten, ihre Betreuung und Begleitung wird von den Kranken- und Pflegekassen und zu fünf Prozent vom Hospiz über Spenden oder ehrenamtliches Engagement getragen.
In unserem Adressverzeichniss finden Sie die Stationären Hospize.