Infos & Beratung rund um die Themen Sterben, Tod und Trauer

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Das Sterben eines Menschen mitzuerleben, fordert Angehörige und Nahestehende in ganz eigener Weise.
So sind sie mit existenziellen Fragen konfrontiert, müssen aber auch weitreichende Entscheidungen zur Versorgung des Sterbenden treffen. Oft möchten Betreuende wissen, wann „es“ soweit ist, doch das zu sagen, ist schwierig: Zwar gibt es viele körperliche Anzeichen im Vorfeld des Todes, doch kann niemand den Zeitpunkt ganz genau vorherbestimmen. Häufig bestimmt der Sterbende selbst, wann er das Leben loslässt – er wählt genau den Zeitpunkt, wo er alleine ist oder wartet auf eine bestimmte Person, die signalisiert, dass er jetzt gehen kann.
Nahestehende können dem Sterbenden übrigens noch viel Gutes tun: Bei ihm sein, mit ihm reden, gemeinsam singen oder beten. Berührungen und Nähe werden von sterbenden Menschen als wohltuend erlebt.

Nach Eintritt des Todes ...

  • Muss ein/e Ärzt:in gerufen werden, damit er den Tod feststellen und den sogenannten Totenschein ausstellen kann.

  • Muss der Verstorbene in Berlin innerhalb von 36 Stunden in eine Leichenhalle überführt werden. Es ist aber möglich, ihn zu Hause oder in der Einrichtung, in der er gestorben ist, aufzubahren.

  • Müssen Angehörige sich um die Bestattung kümmern! Für die sogenannte Bestattungspflicht ist im Berliner Bestattungsgesetz folgende Rangfolge festgelegt:

    Ehe- oder Lebenspartner:in; 2.  volljährige Kinder; 3. Eltern; 4. volljährige Geschwister; 5. volljährige Enkelkinder; 6. Großeltern.

  • Wenn die Angehörigen oder Dritte nicht oder nicht rechtzeitig für die Bestattung sorgen, ist das zuständige Bezirksamt dazu verpflichtet.

Das muss nach dem Tod geregelt werden ...

  • Mitteilungen an Sozialversicherer und Behörden

  • Erbschaftsangelegenheiten

  • Bankangelegenheiten

  • Beendigung von Versicherungen, wie Haftpflicht-, Hausrat-, Kfz.- und Lebensversicherungen

  • Kündigung von Verträgen, z. B. Strom, Gas, Telefon, Rundfunk, Tageszeitung, Wohnung

  • Mitteilung an Vereine und Verbände zur Beendigung der Mitgliedschaft

  • Wohnungsauflösung

Trauer ist keine Krankheit

Die Phasen der Trauer um einen geliebten Menschen werden als tiefe Krise erlebt. Doch Trauer ist keine Krankheit, sie ist eine angemessene Reaktion auf einen Verlust, der die innere und äußere Ordnung in ein Chaos verwandeln kann – nichts ist mehr so, wie es war.Trauern zu können, ist aber auch eine Fähigkeit, die zum Leben gehört. Ohne sie wäre eine Neuorientierung nicht möglich. Wer trauert, ist in seiner Ganzheit gefordert – geistig, körperlich und seelisch –, denn Trauern ist immer ein aktiver Prozess, wenn er zur Heilung führen soll. Häufig wird darum auch von Trauerarbeit gesprochen: Trauernde müssen sich in ihrer Welt völlig neu orientieren und einen Weg zu finden, die Trauer zu bewältigen. Das braucht Zeit.Wichtig ist, in der Trauer begleitet zu sein von Menschen, die zuhören, die mitgehen, die aushalten, ohne die Trauer „wegmachen“ zu wollen. Es gibt kein Richtig oder Falsch im Trauerprozess, das Erleben der Trauer ist immer individuell.