Infos & Beratung rund um die Themen Sterben, Tod und Trauer

ZENTRALE ANLAUFSTELLE HOSPIZ

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Hochbetagte Menschen

Menschen in sehr hohem Lebensalter leiden häufig unter einer Vielzahl vorwiegend alterstypischer Erkrankungen, man spricht darum von mehrfach erkrankten (multimorbiden) Patienten. Zusätzliche belastende Symptome aufgrund dieser Leiden wie Luftnot, Angst, Schmerzen oder Bewusstseinstrübungen führen schnell zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustands und zu Krisen körperlicher und seelischer Art.
Von großer Bedeutung ist da die Palliativen Geriatrie. Dieser ganzheitliche Ansatz versteht sich als Brücke zwischen Geriatrie, der Altersheilkunde, und Palliative Care, einer umfassenden Versorgung und Begleitung unheilbar kranker und sterbender Menschen. Es geht darum, alten Menschen bis zuletzt ein beschwerdearmes und würdiges Leben zu ermöglichen, Schmerzen, belastende körperliche Symptome sowie soziale und seelische Nöte zu lindern, die individuelle Lebensqualität so gut wie möglich zu erhalten und das Sterben zuzulassen.

Ratgeber zur häuslichen Pflege

Die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung hat Anfang 2023 die grundlegend überarbeitete Broschüre "Pflege kompakt Berlin - Fragen und Antworten zur häuslichen Pflege" herausgegeben.
Ratsuchende finden hier wichtige Informationen, Themen und Anlaufstellen rund um die häusliche Pflege im Land Berlin. Weitere Infos HIER.

Vorsorge ist nicht vergessen!

Wie möchten wo möchten wir sterben? Welche Wünsche gibt es für das Lebensende? Welche medizinisch möglichen Maßnahmen sollen noch getroffen oder unterlassen werden?
Das sind grundlegende Fragen, die besonders hochaltrige Menschen, wenn möglich mit Unterstützung von Angehörigen oder Nahestehenden, unbedingt beantworten und schriftlich festlegen sollten. Am besten in Form einer Patientenvefügung und/oder Vorsorgevollmacht. Mehr dazu HIER.

Für Menschen, die in einem Pflegeheim oder in einer Einrichtung der Eingliederungshilfe leben, gibt es die Möglichkeit der Gesundheitlichen Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase (GVP). Speziell geschulte Berater:innen informieren über medizinisch-pflegerische Versorgung in der letzten Lebensphase und halten fest, was dem Einzelnen dabei wichtig ist.

Fragen Sie bei der Pflegeinrichtung nach, ob dort die GVP angeboten wird! Eine Liste von entsprechenden Einrichtungen finden Sie HIER.


Menschen mit Demenz

An Demenz erkrankte Menschen leben in ihrer Gegenwart, sie verlieren nach und nach die Fähigkeit, die Anforderungen des Alltags allein zu bewältigen. Die wahrgenommenen Veränderungen führen zu großer Verunsicherung, Angst und Unruhe, auch die Persönlichkeit verändert sich zunehmend. Rückzug, Depression, forderndes Verhalten oder Aggression sind Verhaltensauffälligkeiten, die Nahestehende zutiefst verunsichern und überfordern.
Mit Fortschreiten der Demenz verlieren die Erkrankten zunehmend die Fähigkeit, sich verständlich auszudrücken, sie verständigen sich dann oft in Symbolsprache. Bei ihrer Begleitung und Versorgung sind daher besonders Geduld, Einfühlungsvermögen und eine gute Beobachtungsgabe wichtig. Doch Angehörige und Nahestehende sind durch die persönliche Betroffenheit oft überfordert und benötigen professionelle Unterstützung. Spezielle Beratungsangebote bieten die:

Die Betreuung und Pflege eines Menschen mit Demenz ist ein oft langjähriger Prozess des Abschiednehmens, denn der vertraute Mensch verschwindet mehr und mehr in seiner Welt. Doch ist irgendwann auch der Zeitpunkt für den endgültigen Abschied da und es geht darum, den Menschen zu einem guten Ende zu begleiten.
Sehr gute Informationen und Materialien zum Thema "Am Ende des Lebens: Wenn Menschen mit Demenz sterben" bietet dazu die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e. V./Selbsthilfe Demenz auf ihrer Homepage:

Ebenfalls von der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg wurden eie Reihe von Erklärfilmen zur Demenz ins Netz gestellt, in deutscher, russischer und türkischer Sprache):


Demenz und Gewaltprävention: Animationsfilm klärt auf

Menschen mit Demenz sind gefährdet, Gewalt zu erfahren. Der Film der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) will darum einen kurzen Überblick vermittel, warum das so ist. Er zeigt außerdem, wo es weitere Informationen zur Gewaltprävention gibt und wo man Hilfe findet.

Fakt ist: Menschen mit Demenz verhalten sich oft anders als gewohnt. Manche Situationen fordern nicht nur Wissen, sondern auch sehr viel Verständnis und Geduld von Pflegenden. Das kann sehr anstrengend sein und aggressive Reaktionen auslösen. Krankheitsbedingt ist es für Menschen mit Demenz besonders schwierig, von Vorfällen zu berichten und Hilfe zu bekommen. Geistige Einbußen können zudem dazu beitragen, dass sie Opfer krimineller Handlungen werden. Darum gilt es, für Menschen mit Demenz besonders aufmerksam zu sein, sie gut zu schützen – und nicht zuletzt: auch Pflegende zu unterstützen.

Mehr Informationen zum Thema Gewaltprävention, frei zugängliche Ratgeber und Schulungsmaterialien sowie Kontaktdaten zu spezialisierten Beratungsangeboten gibt es auf dem Onlineportal des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP): www.pflege-gewalt.de. Das Video ist Teil der Erklärfilm-Reihe des ZQP, die Basisinformationen zu zentralen Themen der Pflege im Alter in wenigen Minuten und auf leicht verständliche Weise vermitteln.


Validation® - Kommunikation auf Augenhöhe mit Menschen mit Demenz

Eine ganz besondere Form des Umgangs, der Kommunikation mit dementiell Erkrankten und hochbetagten, desorientierten Menschen ist die Validation® nach Naomi Feil.  Wörtlich bedeutet Validation® etwas „für gültig erklären, anerkennen“ – hier die empfundene Realität und die individuellen Gefühlen von desorientierten alten Menschen. Denn das Verhalten dementer Menschen hat immer einen Grund, den es zu verstehen gilt. Die Methode der Validation® baut darum eine Kommunikationsbrücke zu Menschen mit Demenz und macht es möglich, ihre Bedürfnisse und Gefühle zu erkennen und sie angemessen zu begleiten. Das Kompetenzzentrum Palliative Geriatrie ist mit seinem KPG Bildung eine von zwei anerkannten Validations-Anwender-Organisationen in Deutschland und iist autorisiert, entsprechende Kurse anzubieten. 

Erklärfilme informieren: Beratungs- und Schulungsangebote für pflegende Angehörige

Angehörige und Nahestehende kommen schnell an ihre Grenzen, wenn ein Partner oder Elternteil pflegebedürftig, ja sogar dement wird. Wohin kann man sich wenden, um Hilfe- und Unterstützungsleistungen zu erhalten? Wie beantragt man einen Pflegegrad? Was steht Betroffenen und Pflegenden überhaupt zu? Das sind nur einige der Fragen, die unter den Nägeln brennen.

Um die gesetzlichen Beratungs- und Schulungsangebote für pflegende Angehörige bekannter zu machen, aufzuzeigen, wer hilft und berät, wurden - gefördert von der Bundesregierung - zwei Kurzfilme erstellt. Sie erklären insbesondere pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz, wo sie Informationen über Hilfe- und Unterstützungsangebote bekommen und sollen dazu ermutigen, diese Beratungs- und Schulungsangebote in Anspruch zu nehmen.