Schwerstkranke und sterbende Menschen werden in der Regel von Angehörigen und Nahestehenden betreut. Reicht diese Hilfe und Unterstützung nicht mehr aus und nimmt die Pflegebedürftigkeit zu, muss geprüft werden, ob Ansprüche auf Leistungen aus der Pflegeversicherung bestehen. Dafür muss ein Antrag bei der jeweiligen Pflegekasse gestellt werden – ein Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) kommt ins Haus und prüft, wie groß der Hilfebedarf ist. Auf Grundlage dieser Einschätzung wird dem Pflegebedürftigen eine Pflegestufe bewilligt, er erhält die entsprechenden Leistungen. Dabei kann selbst entschieden werden, in welcher Form die Leistungen der in Anspruch genommen werden: Als Geldleistung, Sachleistung oder in Kombination beider Leistungen.
SAPV - Spezialisierte ambulante Palliativversorgung
Menschen mit einer unheilbaren, fortschreitenden Erkrankung bei einer zugleich begrenzten Lebenserwartung haben Anspruch auf eine so genannte spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Sie umfasst ärztliche und pflegerische Leistungen einschließlich ihrer Koordination und Beratung. Schwerkranke und sterbende Menschen können so auch in der häuslichen Umgebung betreut werden. Die SAPV muss durch den behandelnden Haus-, Fach- oder Krankenhausarzt verordnet werden.
Ambulante Hospizdienste
Ambulante Hospizdienste begleiten unheilbar kranke und sterbende Menschen und deren Angehörige und Nahestehenden in den letzten Lebensmonaten oder -wochen. Oft werden die Hinterbliebenen auch noch in der Zeit der Trauer begleitet.
Die Sterbebegleitung wird zu Hause, im Pflegeheim oder im Krankenhaus angeboten. Einige Hospizdienste in Berlin haben sich auf die Begleitung von speziellen Gruppen wie Hochbetagte, an AIDS-Erkrankte oder schwerstkranke, sterbende Kinder und Jugendliche und deren Familien spezialisiert.
SorGaL (Sorgende Gemeinschaft am Lebensende in Berlin-Rudow)
SorGaL (Sorgende Gemeinschaft am Lebensende in Berlin-Rudow) ist ein Projekt des Ricam Hospizes in Berlin Rudow, in der eine Sorgende Gemeinschaft in Berlin Rudow entwickelt wird, um die Lebenssituation lebensverkürzt erkrankter Menschen und ihrer An- und Zugehörigen zu verbessern.
Konkret soll eine für jede Person gut erreichbare Gemeinschaft aufgebaut werden, die verschiedene Angebote in der Nachbarschaft mit den Bewohner:innen und Patient:innen des Ricam Hospizes und deren An- und Zugehörigen im Sinne einer „Sorgenden Gemeinschaft“ zusammenbringt.