Umgang mit Tod & Sterben im Buddhismus
Veröffentlicht am 23.01.2025 von Claudia Pfister
ZAH und Berliner Forum der Religionen geben weiteren Ratgeber für kultursensibles Handeln im Hospiz- und Palliativbereich heraus
Wenn ein Mensch im Sterben liegt oder bald sterben wird, ist das für ihn und für Angehörige und Nahestehende eine Grenzerfahrung. Da ist es oft der Glaube, der Halt gibt und trösten kann. Doch wie ist es, wenn die gelebte Religion diejenigen, die den Sterbenden pflegen, vor große Herausforderungen stellt, Unsicherheiten oder sogar Ängste auslöst?
Ist zum Beispiel dem Hospiz bekannt, dass ein buddhistisches Verabschiedungsritual drei Tage dauert? Dass ein Mönch an diesen Tagen anwesend ist und rituelle Gebete spricht? Können sich die Mitarbeitenden in einem Pflegeheim darauf einstellen, dass für eine gläubige Muslima die Begleitung durch einen Imam wichtig ist und – nach dem Versterben – eine rituelle Waschung oder die Anwesenheit von „Klagefrauen“?
Mit Sicherheit nicht – oder nicht überall. Darum ist es eine große Hilfe, dass mit dem „Handout Buddhismus“ nun ein weiterer Ratgeber für kultursensibles Handeln im Hospiz- und Palliativbereich vorliegt.
Herausgegeben wurden die Handreichung von der Zentrale Anlaufstelle Hospiz (ZAH) und dem Berliner Forum der Religionen. In Kooperation mit Expert*innen arbeiteten sie heraus, wie ein religions- und kultursensibler Umgang mit den Themen Sterben, Tod und Trauer geleistet werden kann und welche Unterstützung und Kompetenzen Begleiter und Fachkräfte brauchen. Im Ergebnis einer ersten interreligiösen Fachtagung „Umgang mit Tod und Trauer in verschiedenen Kulturen und Religionen“ im August 2022 wurde dann ein „Handout Islam“ herausgegeben.
Und das ist auch dringend notwendig, wie Jala El Jazairi, verantwortlich für den Bereich Interkulturelle Öffnung der ZAH, weiß: „Der Glaube spielt für viele Menschen aus anderen Kulturen eine zentrale Rolle. Darüber, über bestimmte Rituale oder auch Tabus, etwas zu wissen, gibt Begleitpersonen und Pflegepersonal Sicherheit und hilft, Irritationen oder Konflikte zu vermeiden.“
Die Handouts „Buddhismus“ und „Islam“ werden ergänzt durch praktische Checklisten in acht Sprachen. Diese richten sich sowohl an ehrenamtlich Engagierte und Personal in Krankenhäusern oder im ambulanten und stationären Hospiz- und Palliativbereich als auch direkt an Patient*innen.
Handout und Checklisten können bestellt werden über post@hospiz-aktuell.de oder
Tel. 030 407 111 13.